Standort Südquartier: Schon 2016 ein klares Ja der Stimmbevölkerung
Der Kantonsrat berät derzeit den 91-Millionen-Franken-Kredit für den BWZ-Neubau im Südquartier – ein Projekt, das seit dem Bürgerentscheid von 2016 längstens demokratisch legitimiert ist. «Der Standort Lido ist seit neun Jahren kantonseigen und wurde damals mit 68 % Zustimmung der Stimmbevölkerung beschlossen. Jetzt gilt es, den eingeschlagenen Weg für diesen dringend notwendigen Neubau und wichtigen Meilenstein für unsere Stadt konsequent zu verfolgen und möglichst bald in die Tat umzusetzen. Wer heute wieder einen anderen Standort ins Spiel bringe, torpediere bewusst einen seit 2016 demokratisch legitimierten Prozess», so Steg. Der Handlungsbedarf für ein neues BWZ ist jetzt schon dramatisch - 1'200 Lernende drängen sich in veralteten Räumen mit undichten Decken.
Überzeugende Argumente für zukünftige «Bildungsmeile» im Südquartier
Der Bauantrag liegt vor, die Grundstücksfrage ist geklärt und für eine Fertigstellung bis 2034 sind die Weichen gestellt. Der direkte Anschluss zum in Gehdistanz liegenden Bahnhof – wie auch zum Stadtzentrum selbst - reduziert den Pendlerverkehr. Im Gegensatz zur alternativ vorgeschlagenen Blumenau, die zweifellos zu mehr motorisiertem Verkehr verleiten würde. Auch müsste die Anfahrt mit dem ÖV dorthin deutlich verbessert werden.
Die räumliche Nähe des Standorts im Südquartier ermöglicht grosse Synergien und den Aufbau und Betrieb einer eigentlichen «Bildungsmeile» von überregionaler Bedeutung. Die gemeinsame Nutzung von Laboren, Instituten, gastronomischen Einrichtungen zur Verpflegung und der Weiterbildungsinfrastruktur – sind die Kernpunkte einer Bildungsmeile-Vision mit Campus-Charakter. «Bildungsmeile JA» - eine Vision wie sie die FDP – und hoffenliche auch weitere fortschrittlich denkende Parteien und Institutionen – anstreben.
Auch Berufs- und Laufbahnberatung See-Gaster (BLB) wäre vom Stillstand betroffen
In den im Südquartier vorgesehenen Neubau des BWZRA soll auch die Berufs- und Laufbahnberatung See-Gaster (BLB), die derzeit in Uznach angesieselt ist, integriert werden. Auch diese ist in einer Immobilie eingemietet, deren Bausubstanz nur ungenügend den kantonalen baulichen Qualitätsstandards entspricht. Aus diesem Grund wird seit längerem ein neuer Standort gesucht. Aufgrund der Überschneidung von Zielgruppen und Angebotstypen (z.B. Sitzungen, Beratungen, Workshops, Mediathek) können in Zukunft Synergien mit dem BWZRA genutzt werden. Weitere Verzögerungen oder gar ein Stillstand hätte also auch beim BLB negative Auswirkungen im regionalen Bildungsangebot.
Kanti in Rapperswil-Jona: ein Thema für die 2040-Jahre
Aktuell und in den kommenden Jahren geht es darum, die Berufsbildung für die nächsten Generationen zu sichern und zu gewährleisten. Eine langfristig angelegte Diskussion für eine Kantonsschule im Linthgebiet ist natürlich legitim. Sie darf aber nicht zu Lasten des weit gediehenen Prozesses für einen BWZ-Neubau in Rapperswil-Jona geführt werden. Jede Verschiebung der kantonalen Volksabstimmung (geplant im ersten Quartal 2026) würde zu Unsicherheit, höheren Kosten für Bau und prolongierte Mietzahlungen (Fr. 984'000.- jährlich) und zu einem Vertrauensverlust in die politischen Prozesse führen. Auch der Stadtrat muss jetzt rasch und deutlich Flagge zeigen. «Wer das Projekt verwässert oder Zweifel säht, rüttelt am Bildungsstandort» warnt die FDP. Zudem haben die Besitzer und Betreiber des WTL in der Blumau offensichtlich ganz andere und konkrete Zukunftspläne mit dem Gebäudekomplex, die nicht einfach übergangen werden können.
Auf die Bedürfnisse der Anwohner eingehen – Parkhaus nicht in Stein meisseln
Die Freisinnigen anerkennen Bedenken der Anwohner bezüglich Mehrverkehr und absehbare Mehrbelastung der Infrastruktur. Wie auch bei anderen derartigen Projekten, wird es Zugeständnisse brauchen. In Zusammenarbeit mit Bewohnern, Quartierverein, Kinderzoo, Lakers und den ansässigen Unternehmen, müssen gangbare Lösungen für die verschiedenen mit dem Neubau verbundenen Probleme erarbeitet werden. Ein angedachtes Parkhaus mit 100 Plätzen darf von den Standortgegnern jetzt nicht als «Spaltpilz» für das ganze Projekt missbraucht werden können.
Es gibt gute Gründe für oder gegen ein solches Parkhaus. Einerseits entsprechen die geforderten rund 40 oberirdischen Parpklätze gar nicht den neusten städtebaulichen Grundsätzen mit öffentlicher Begehbarkeit und viel Grünraum, was für ein Parkhaus sprechen würde. Ebenso brächten die 60 weiteren bewirtschaftbaren Parkplätze eine Refinanzierung auf lange Sicht. Eher gegen einen Bau spricht der bekanntlich problematische Baugrund und die damit verbundenen hohen Kosten. Jedenfalls darf die Frage, Parkhaus Ja oder Nein, keinesfalls zum Sargnagel des ganzen Projekts werden. Dies zu verhindern, ist die klare Verantwortung des Stadtrats.
Kontakt/Auskünfte:
Präsident FDP Rapperswil-Jona: Marco Steg, marco.steg@fdprj.ch; Tel.: +41 79 423 01 43
FDP See-Gaster: Ivo Schildknecht, ivo.schildknecht@gmail.com; Tel.: +41 79 417 61 48